Vom Sein zum Tun

"Das Gesagte lässt sich unter keinen Umständen von demjenigen trennen, der etwas sagt."


"Niemand vermag einen priviligierten Zugang zu einer externen Wirklichkeit zu beanspruchen."*

 

Diese beiden Sätze des berühmten Neurobiologen Humberto Maturana sind für mich über die vergangenen Monate zu Überschriften meines Coaching- Verständnisses geworden. In einer Welt voll Lösungen und Diagnose, Zauberstaub und Wundermethoden, Hochgeschindigkeits- Heilung mit Minimal-Aufwand und ohne Schmerzen, zeigen Sie für mich deutlich, woran es mangelt:

Menschen, die keine Idee und Lösung haben, keine Diagnose und schon gar nicht eine Therapie. Aber gerade so "nackt" sollte man in der Arbeit mit Menschen auftauchen. Jedes andere Vorgehen hinterlässt eine gedeutete Welt, die sich für den Moment möglicherweise gut und sicher anfühlt, aber wehe der Coach verlässt den Raum. Deutungsloses Zuhören und wertschätzendes Organisieren des eigenen Denkens ohne jeden Eingriff. Das enttäuscht sicherlich alle, die glauben es gäbe Wunderwaffen, aber hinterlässt nach Begegnung Menschen, die aus sich selbst heraus gedacht haben und in ihrer Welt Handlungen entwickeln, die in diese Welt auch passen. Ein guter Coach ist also relativ unwissend.

 

*(Maturana, Pörksen "Vom Sein zum Tun", Heidelberg 2008, 2. Auflage, S. 24)