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Erstes Coaching zum Thema "Brexit - Konsequenzen für Europa nach einem Volksentscheid"

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Die großartige Arbeit der "Clowns ohne Grenzen" wird nun auch in einem wunderschönen Film gewürdigt.

Er ist nach Start in Kinos nun auch als DVD erhältlich.

Trainingszeiten statt Hausaufgaben

Hier ein sehr lebendiges Ergebnis aus der Kampagne "Wir gehen aufs GANZE", die ich als Prozessbegleiter unterstützen darf.

Tests, Tests, Tests

Europas größte Personalmesse findet jährlich in Köln statt. Dort gibt es alles - bis auf Personal.

In diesem Jahr fand die Messe vom 15.-17. September statt. Neben den Megahallen der Software-Anbieter (Zeiterfassungs-Software, Mitarbeiterfindungs-Software, Gehalts-Software, Sicherheits-Software, Netzwerk-Software....) sind die Tage in Köln immer ein sehr guter Ort um Kolleginnen und Kollegen zu treffen, Kunden und Anbieter - vor allem aber: Um Trends der Branche aufzuspüren. Was sich über die letzten Jahre angekündigt hat ist nun passiert: Die "Eventisierung" von der Arbeit mit Teams ist tot. Von ehemals fast zwei prall gefüllten Hallen mit Anbietern von Kletterparks, Team-Theater, Firmen-Trommeln und Manager-Tauchgängen sind gerade einmal noch zwei bis drei Stände übrig geblieben.

Inzwischen sollen die Teams nicht mehr Spaß haben - Sie werden getestet. Kompetenz-Feststellungsverfahren, Psycho- und Halb-Psychotest-Anbieter reiben sich aktuell die Hände.

Das schnelle Ausfüllen von Online-Fragebögen scheint das verlockende Versprechen von guter Personalführung in wenigen Sekunden zu sein. Potenzialanlalyen, Insight-Discovery-Präferenz-Profile und viele andere Wortschöpfungen werden nach dem wirtschaftlichen Modell "zahlen pro Mitarbeiter" abgerechnet.

Trifft man sich jedoch mit erfahrenen Personalern abends auf ein Kölsch, dann sagen diese:

Geben Sie mir 15 Minuten für ein Gespräch mit einem Mitarbeiter und ich weiß alles, was ich wissen muss.

Ok - dafür genügt dann aber auch ein Notiz-Block und ein Stift. Von beidem wurde auf der Messe auch reichlich verteilt...

"Ich freue mich über jedes Problem!"

Fridtjof Detzner ist einer der Gründer der Jimdo GmbH, 2015 Sieger beim Gründerpreis Deutschland als "Aufsteiger des Jahres". Vor wenigen Jahren zu dritt gestartet hat er nun 200 Mitarbeiter an Standorten in Hamburg, Japan und den USA. Ihre Revolution ist meine Erleichterung: Im Internet mit minimalem Aufwand und fast gar keinem Wissen eine schöne Homepage bauen - das ist nun für jeden möglich.

Was treibt ihn an? "Ich liebe Probleme. Ein Unternehmen liefert ständig neue Probleme, darüber freue ich mich.

Da wo es eigentlich nicht weitergeht trotzdem weitermachen, das ist mein Verständnis von Unternehmertum. Das ist doch der Moment, in dem man sich absetzt von Anderen. Dazu ein gutes Team, etwas Glück - und jede Menge Begeisterung. Mit dem rasanten Wachstum der Firma hatte ich plötzlich immer mehr Hüte auf. Nicht mehr einfach nur Produktentwickler, meine Leidenschaft, sondern eben auch Controlling, Personal und all das andere. Es war ein langer aber wichtiger Weg, all das an Andere zu delegieren. Nur am Produkt wollte ich so gerne weiter arbeiten. Das ist so bei Gründern. Aber auch dafür sind wir inzwischen zu groß. Es war ein wichtiger Schritt, dass ich vor kurzem erkannte: Das Unternehmen, das ist jetzt mein Produkt!"

Danke Fridtjof!

Zwischen Reiz und Reaktion...

...ist der Raum zu wachsen.

how you treat people

Mini-Pausen und Blumen-Strategie

Bericht von der Personal-Nord 2015

So schnell vergeht die Zeit...in den vergangenen beiden Tagen war es mal wieder soweit: Personalmesse.

Ein gute Gelegenheit alte Freunde zu treffen, keine Kunden und hier und da über die eigene Branche zu schmunzeln.

Tatsächlich werde ich immer wieder von Kunden angesprochen, wann denn nun ein neuer Artikel zu einer Personalmesse von mir zu erwarten sei. Ich habe nachgefragt. Denn es ist ansonsten die Ausnahme, dass ich auf Artikel meiner Seite angesprochen werde. "Wir wollen wissen, vor welchen Trends wir unsere Personalabteilung warnen müssen..." Immerhin eine ehrliche Antwort.

Für alle derartig motivierten daher gleich zu Beginn:

Bestimmende Themen sind nach wie vor "Gesundheit" und "Familienfreundlichkeit". Hier und da versucht auch noch mal jemand das Wort "Demographie" in den Mund zu nehmen. Wo auch immer noch jemand wagte, den Begriff "Generation-Y" in den Mund zu nehmen, beeindruckt man nach wie vor mit der Aussage, dass man bereits seine Kunden auf die "Generation-Z" vorbereite. Das muss ich mir jetzt bald mal als Marke schützen lassen.

Das waren die thematischen Größen. Die optischen Größen waren die HR-Software-Hersteller und die Online-Job-Portale (nach wie vor). Aber z.B. hat mit XING in diesem Jahr ein großer Stand der Vergangenheit gar nicht erst aufgebaut.

Zwei beispielhafte Schlagworte der Familienfreundlichkeit sind aktuell "homecare" und "elder-care".

Kurz gesagt: Wird Ihr Vater krank, kümmert sich das Unternehmen auch darum.

Um die Gesundheit voranzubringen, können Sie sich vibrierende "Wackelbretter" in Ihre Büros stellen. Die machen tatsächlich gesund, vor allem aber sieht es lustig aus, wenn da jemand im Anzug draufsteht.

Um die Gesundheit jedoch möglichst betriebsverträglich zu gestalten, wurde die "Mini-Pause" beworben.

Auch wenn die Pause mini ist, das Konzept kostet maxi.

Letztendlich geht es in meinem Kernmarkt "Coaching" jedoch nach wie vor darum, alten Wein in neue Schläuche zu gießen.

Besonders schön war die "Blumenstrategie" bei der ich grad gar nicht weiß, wie ich Sie Ihnen erklären soll.

Es geht darum, dass wenn in einem Mitarbeitergespräch der Mitarbeiter immer weit ausholt und vom Thema wegführt, ihn dann, wie an dem Ende eines Blütenblattes, wieder zurück zur Blumenmitte zu führen. Verstanden? Nicht schlecht.

Tatsächlich gab es auch einen Stand mit 3-D-Druckern. Ich habe nachgefragt: Den idealen Mitarbeiter kann man damit noch nicht ausdrucken.

Der Anbieter mit dem meisten frei vermittelbaren Personal an Bord hat wieder einmal den Oscar in der Kategorie "wie präsentiere ich mich am abschreckendsten" gewonnen: Die Bundesagentur für Arbeit. Schade, aber ein grauer Tisch reicht einfach nicht.

Der Rest war bunt und groß, dazu der Zugstreik (wie bei der Messe in Köln) und das allgemeine Problem von Messen. Also waren da vor allem Hostessen, gelangweilte Standbetreiber und ich.

Und hier noch vier visuelle Eindrücke von der Personalmesse:

Die gemeinsame Stunde

Sehr gerne begleite ich die Kampagne "Wir gehen aufs GANZE" als Berater, Coach und Moderator. Ein wunderbarer Film stellt das Kernstück - und einen der größten Erfolge der Kampagne - vor: Die gemeinsame Stunde.

comfort zone

Kunden unterscheiden Coaching und Training nicht

Ergebnisse einer Umfrage

Der Deutsche Verband für Coaching und Training (dvct) hat in einer Umfrage unter Coaches und Trainern folgendes ermittelt: 72% der Coaches  glauben, dass ihre Auftraggeber nicht zwischen Training und Coaching unterscheiden können. (wirtschaft+weiterbildung 02_15)

Ich persönlich würde sagen: Ja, das ist so. Ich würde es sogar erweitern: Auftraggeber unterscheiden nicht zwischen Training, Coaching und Beratung.

Ehrlich gesagt, das finde ich nicht so schlimm. Meine Auftraggeber sind Kunden. Und so gehört es zu meinem Auftrag gegenüber den Kunden, diese Grenzen zu erklären und sie auch zu ziehen. Als Kunde fehlen uns doch in vielen Bereichen die Übersicht und Vergleichbarkeit, die Grenzziehung und die Unterschiede von Produkten. Das sei absolut verziehen. Zumal in meinen Erstkontakten zu Kunden tatsächlich ganz oft ein Bedarfs-Mix aus Beratung, Training und Coaching auf dem Tisch liegt.

Ich würde aber behaupten, und das halte ich für schwerwiegender, dass viele Coaches und Trainer nicht den Unterschied kennen. Sie unterlassen es auch, den Unterschied den Kunden zu erläutern - wie sollten Sie auch, wenn man die Grenzen selbst weder kennt noch zieht. Auch ich trage in meinem Logo die drei Begriffe "Beratung, Training, Coaching". Einige Berater haben mir davon abgeraten, denn diese Vielfalt würde mein Produkt "aufweichen" und außerdem behaupte jeder, er können das alles.

Für mich war die Entscheidung für diese drei Begriffe jedoch einleuchtend, da ich meinen Kunden erläutern kann und will, wo der Unterschied liegt. Das Wort "Consulting" wäre beispielsweise ein guter und modischer Sammelbegriff, aber es bleibt noch unklarer, was man unter diesem Begriff alles geboten bekommt.

Für meine Praxis hat sich bewährt: Ich setze mich selbst bei jedem Auftrag mit der Frage nach dem Produkt auseinander, versuche Anfragen und Wünsche klar aufzuteilen und mit den Auftraggebern darüber zu sprechen.

Dabei öffnet sich im Gespräch auch die Möglichkeit, dass ich Aufträge nicht annehme. Geschäftlich ärgerlich, auf lange Sicht nach meiner Erfahrung jedoch ein transparenter Weg, der Kunden zu passgenauen Angeboten führt. Eine Transparenz, die sich über die Zeit auch lohnt. Denn ich als Kunde schätze auch persönlich nichts so sehr, wie das genaue Gefühl, was ich erwarten darf - und was ich nicht erwarten sollte. 

Kinder brauchen Lange-Weile

Ein Gespräch mit Katia Saalfrank

Wer Katia Saalfrank auf Ihre frühere Tätigkeit bei RTL reduziert, hat Sie noch nicht kennengelernt.

Katia Saalfrank ist Diplom-Pädagogin und Musiktherapeutin. Als Coach arbeitet Sie schwerpunktmäßig in der Familienberatung. Eine konstruktive Beziehung zwischen Eltern und Kindern, sowie die individuellen emotionalen Entwicklungsprozesse der Kinder stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Ich hatte diese Woche in Köln die Gelegenheit mit Katia Saalfrank über Ihre Arbeit zu sprechen - und erfuhr in wenigen Minuten, wie viel mehr diese Themen für sie sind, als nur ein Job.

Ihre Meinung erlebte ich als sehr präzise und nicht immer bequem. 

 

Um meinen Blog ein wenig an dieser Begegnung teilhaben zu lassen, gab ich Frau Saalfrank einige Stichworte, aus denen Sie in einer Art "Blitz-Interview" Sätze bildete:

 

Schule...

muss daran denken, dass Kinder von sich aus neugierig sind. Schule muss nicht motivieren,

sondern Bedingungen schaffen, dass die Neugierde lebendig bleibt.

Eltern...

sind Begleiter im Sinne der Kinder. Kontakt, Beziehung, Vertrauen schaffen

und „an der Seite der Kinder sein“, dass sind wichtige Eltern-Aufgaben.

Kinder…

sind Teamworker und von sich aus kooperativ. Es gibt eigentlich nur zwei Gründe, wenn Kinder uns die Zusammenarbeit aufkündigen und sich zurückziehen: Überforderung oder Kränkung.

Kinder brauchen…

Zeit für Lange-Weile und Zeit zum Nach-Denken.

Erwachsene sollten…

nicht über, sondern mit den Kindern sprechen.

 

Ich hoffe, dass wir uns in meiner Arbeit für Grundschulen bald wieder einmal begegnen.

Mehr über die Arbeit von Frau Saalfrank unter:

www.katiasaalfrank.de

Screening, Branding, Matching

Bericht von der "Zukunft-Personal" in Köln

Wer Maschinen baut, geht auf eine Maschinenbau-Messe, wer mit Computern arbeitet, geht auf die CEBIT - und wer als Coach mit Menschen arbeitet, kann auf die "Zukunft Personal" gehen, Europas größter Messe für Personalwesen in Köln.

Für meinen Besuch hatte ich mir in diesem Jahr den Mittwoch ausgesucht. An diesem Tag streikte die Bahn und fast alle Züge nach Köln fielen aus. Ich war schon da, also glücklich. Und noch glücklicher als ich sah, dass der Streik mir einen sehr exklusiven Messe-Besuch erlaubte. Es war kaum jemand da. Wunderbar: So war Zeit, mit Ausstellern auch einmal länger ins Gespräch zu kommen. Sonst ist die Kommunikation eher darauf beschränkt, dass man tonnenweise Broschüren und Kugelschreiber überreicht bekommt - und noch schlimmer: Im Gegenzug seine Visitenkarte weggeben muss, um sich dann monatelang von Newslettern abzumelden


All das war an diesem Mittwoch in Köln nicht! Teilweise war die Stimmung wie in einer Kirche, andächtig und abwartend, mir hat das gefallen.

Meine fleißigen Blog-Leser sind es gewohnt, dass ich auf diesen Messen bemüht bin, den aktuellen Trend in der Personal-Branche zu erspüren.

Dieses Jahr: Schwer zu sagen. Alles etwas uninspiriert, die Themen "work-life" und "burn-out" sind definitiv durch.

Von vier Hallen waren alleine zwei Hallen belegt durch Software-Unternehmen. Große Stände, Geld für Hostessen und glänzende Flyer, aber Inhalt? Im Prinzip schwebt über dieser Branche das Versprechen: "Wir finden für Sie den passenden Mitarbeiter, den liefern wir bei Ihnen ab, bereits gescreent und gebrandet. Sie werden bis zur Rente glücklich mit ihm sein, denn wir haben ihn auf Wasserdichtigkeit geprüft."

Wie gesagt: In zwei von vier Hallen regieren die monsters, Xings und Stepstones, nicht gerade glücklich in den Gesichtern, im Tanz um ihr goldenes Produkt.

Dann noch eine Halle Zeitarbeit - und schon landet man in der lebendigsten Halle mit den Trainern und allen möglichen Coaching-Versprechen.


Und was ist hier der Trend? Viele Stände aus dem letzten Jahr sind verschwunden. Damals gab es etliche Anbieter rund um Team-Events mit Trommeln und Schauspielern, Hochseilgärten und Floßbauern.

Die sind fast alle weg, zwei drei Anbieter halten noch durch.

"Familienfreundliches Unternehmen" und "benefit" sind die Schlagwörter 2014. Für die lieben Mitarbeiter werden Pakete geschnürt: "Wir waschen ihre Wäsche, wir besorgen den Babysitter, kümmern uns um ihre pflegebedürftigen Eltern und schicken den Personal-Trainer bei Ihnen vorbei". Ziel ist es, gute Mitarbeiter zu halten. Zu diesem "Benefit-Thema" gab es gleich eine Handvoll Anbieter. Die ganzen Ideen um das Thema "Wir sorgen dafür, dass Ihre Familie uns in der Arbeit mit Ihnen nicht stört" wurden an diesem Tag jedoch etwas von Apple und Google überstrahlt, die gerade an diesem Mittwoch verkündeten, dass das Einfrieren von Eizellen auf Betriebskosten eine noch bessere Idee sein könnte: Erst Karriere und dann holen Sie die Familie aus dem Eisfach...


Coaching auf Pferden scheint auch angesagt, ebenso provozierende Seminar-Schauspieler. Naja.

Insgesamt spürt die Branche einen kühlen Hauch von wirtschaftlichem Abschwung. Und Personalentwicklung steht in diesem Wind wie immer an vorderster Front. Man könnte mit innovativen Ideen rund um Personal aufwarten, in Köln blieb aber eher der uninspirierte Eindruck zurück.

Dennoch: Es gab Zeit für wunderbare Begegnungen, bald schon mehr dazu an dieser Stelle.


Und wer Inspiration sucht, geht in Köln einfach in die wunderbare Pop-Art-Ausstellung im Museum Ludwig. Die hat auch noch bis Januar ihre Tore geöffnet...

Was uns verbindet...

Fußball-Nudeln, Brasilien-Chips und Deutschland-Gummibärchen.

 

Heute beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft. Viele wollen, dass wir uns begeistern. Auch weil sie damit Geld verdienen. Im Coaching erfahren wir oft, dass Werte, von denen andere wollen, dass wir sie emotional attraktiv finden, oft nur stumpfe Werte für uns selbst sind.

 

Wirklich verbunden fühlen wir uns dann, wenn unsere Motive auf einen für uns persönlich attraktiven Wert treffen. Das sind dann die echten Momente. Und die kann es auch im WM-Fieber geben:

 

Gemeinsam feiern und fluchen, sich verabreden und wetten, Verlierer mögen und Tragödien teilen.

 

Echte Momente wie auf diesem Foto. Zwei Kinder haben für ihre ganz eigene WM ihr Fußballfeld in den Sand gezeichnet. Es wurde eines der größten Spiele aller Zeiten.

Ihnen allen auch eine gute Zeit - mit echten Momenten der Freude! 

"Mut muss man trainieren"

Interview mit Bertrand Piccard

Auf einem Flug nach Müchen entdeckte ich gerade ein interessantes Interview im Lufthansa- Magazin.

Im Coaching geht es immer und zuallererst um Veränderung.

Wer sich nicht verändern will, braucht eigentlich keinen Coach - oder eben gerade doch dazu, dies zu erkennen.

Über allem schwebt die große Frage "können sich Erwachsene ändern?".

Und so war auch immer eine Frage, ob man denn Mut trainieren kann. Und wer sagt, dass man Mut trainieren muss, scheint zu wissen, dass man es kann.

Ein spannendes Gespräch über Veränderung und Perspektivwechsel.

Das Interview gebe ich in Auszügen wieder, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion des Lufthansa-Magazins:

 

Bertrand Piccard wurde 1958 in eine Familie von Forschern und Entdeckern hineingeboren: Sein Großvater Auguste drang 1932 als erster Mensch mit einem Ballon bis in die Stratosphäre vor, sein Vater Jacques erreichte 1960 als erster Mensch mit einem U-Boot den Grund des Marianengrabens. Piccard begeisterte sich schon als Jugendlicher für Hängegleiter und Ultraleichtflugzeuge. Trotzdem studeirte er zunächst Medizin und wurde Psychiater und Psychotherapeut. 1999 umrundete er als erster Mensch die Erde im Ballon. (...)

 

Herr Piccard, Sie führen ein nicht gerade gefahrloses Leben. Wovor haben Sie sich zuletzt gefürchtet?

Ich bin bestimmt kein Draufgänger, stürze mich nie blind in Gefahr. Und natürlich bin ich auch nicht frei von Angst. Also, wann habe ich mich wohl zuletzt gefürchtet? (Verstummt, schweigt, überlegt lange.) Tut mir leid, da komme ich jetzt wirklich nicht drauf. Mit dieser Frage beschäftige ich mich in der Regel kaum.

Trotz aller Vorsicht riskieren Sie bei Ihren Projekten letztlich Gesundheit und Leben. Dabei sind Sie Ehemann und Vater, hätten also genug Gründe, zu Hause zu bleiben. Was ist Ihre Motivation?

Wenn ich nur zu Hause bliebe, käme mir mein Lebenssinn abhanden. Schon mein Vater und mein Großvater waren Forscher. In meinem Elternhaus sind regelmäßig Astronauten, Nobelpreisträger und Abenteurer aller Art zu Gast gewesen. Ich wuchs also unter äußerst wissbegierigen Leuten auf, die stets die Welt verstehen, neue Dinge entdecken und erfinden wollten. Ehrlich gesagt war ich enttäuscht, als mir später klar wurde, dass die meisten Menschen anders denken, dass sie sich durch Wandel, Widerspruch und andere Meinungen nicht inspiriert, sondern bedroht fühlen.

Sie waren der Erste, der die Erde mit einer Nonstop-Fahrt im Ballon umrundet hat, und gelten als einer der letzten großen Abenteurer. Was ist das eigentlich, ein Abenteuer?

Ein Abenteuer ist nichts anderes als eine Krise, der man sich stellt. Umgekehrt ist eine Krise nur ein Abenteuer, gegen das man sich wehrt. Das Abenteuer beginnt, sobald Sie ihre Komfortzone verlassen. Sie verabschieden sich von Sicherheiten, nutzen Ihre Fragen und Zweifel, um Kreativität zu stimulieren. Dafür benötigt man keine spektakulären Fluggeräte. Es genügt den Beruf oder Wohnort zu wechseln, eine neue Sprache zu studieren. Vor allem die kleinen, die alltäglichen Abenteuer sollten wir nicht übersehen.

Wer neue Wege beschreitet, benötigt Mut, darf nicht in Angst verharren. Wie wird man ein mutiger Mensch?

Mut muss man trainieren. Solange Sie mit dem gegenwärtigen Augenblick, mit ihrem Atem und Körper verbunden sind, können Sie Ihre Angst beherrschen, sich ihr stellen. In meiner Kindheit und Jugend habe ich eine Zeitlang unter Höhenangst gelitten. Aber als ich zum ersten Mal einen Hängegleiter sah, war mir sofort klar: "Das musst du machen, das wird deine Therapie!"

Ihr aktuelles Projekt ist die "Solar Impulse", ein Flugzeug, mit dem Sie im kommenden Jahr erneut die Erde umrunden wollen. (...) Welche fliegerischen Herausforderungen gibt es dabei?

Das Flugzeug ist extrem schwer zu steuern. Seine Flügelspannweite entspricht der eines großen Verkehrsflugzeugs, es wiegt aber kaum mehr als ein Auto; Turbulenzen machen sich also stark bemerkbar. Und um unsere Energie so effizient wie möglich zu nutzenm fliegen wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 45 Stundenkilometern. Mein bisher längster Flug endete deshalb erst nach 22 Stunden. Bei der Erdumrundung rechnen wir sogar mit Flügen, die vier bis sechs Tage dauern. Denn Zwischenlandungen sind natürlich nur auf Land möglich, nicht auf dem Meer.

Das heißt, Sie wollen sechs Tage lang mutterseelenallein im Cockpit eines Flugzeugs sitzen?

Am Boden haben ich bereits einen 72-stündigen Testlauf absolviert. Pro Tag durfte ich dabei nur achtmal 20 Minuten lang schlafen - später, an Bord, übernimmt während dieser Phasen der Autopilot. Ich muss aber stets in der Lage sein, binnen weniger Sekunden hellwach zu werden. Während der Simulation wurde ich deshalb immer wieder getestet, auch am dritten Tag ließ meine Leistungsfähigkeit nicht nach. Als es vorbei war, konnte ich noch problemlos mit dem Auto heimfahren.

Wie bitte? Schon nach einer einzigen schlaflosen Nacht zeigt die Leistungskurve der meisten Menschen steil nach unten...

Das ist die Magie des Abenteuers. Zu Hause, in meiner gewohnten Umgebung, hätte mir der Schlafmangel schwer zu schaffen gemacht. Aber sobald ich meine Gewohnheiten aufgebe, erlaube ich mir, mich zu verändern. Wer sich gestattet, anders zu denken, sieht das Leben in einem neuen Licht.

Wie funktioniert so etwas ganz konkret?

Ich spreche gern mit Menschen, welche die Welt ganz anders sehen. Nicht weil ich sie von meiner eigenen Sicht überzeugen wollte. Im Gegenteil, ich halte den Mund, will ihnen nur zuhören, ihre Auffassung vom Leben verstehen. Das ist wie eine Dehnübung für meinen Geist. Eine andere Übung, die ich regelmäßig praktiziere, besteht darin, meine Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen: Was wäre, wenn das genaue Gegenteil meiner bisherigen Annahmen zuträfe?

Wie würde sich mein Bild der Welt verändern?

(...)

(Lufthansa Magazin 5/2014, S.50-54)

 

 

 

 

4 Wörter

Personal-Nord: Auf der Suche nach dem Thema

In fast schon alter Tradition auch in diesem Jahr wieder ein kurzer Bericht von "unserer" Messe als Coaches und Trainer, der Personal-Messe.

Noch mit Eindrücken der Köln-Messe im Kopf, diesmal auf der Personal-Nord in Hamburg.

Auf der Suche nach dem Gang in die nächste Halle wurde mir dann erst wieder klar, dass es hier nur eine Halle gibt. Aber da bin ich ehrlich: Das reicht völlig, denn: Wiederholung an den Ständen nicht ausgeschlossen.

 

Wie immer erwischte ich mich an manchem Stand bei dem Ratespiel "wie schnell bekomme ich raus, was hier eigentlich das Produkt ist?" - um dann doch immer wieder alten Wein in neuen Schläuchen vorzufinden.

 

Aber was treibt die Personaler derzeit um, bzw. was treibt die Menschen um, die an die Personaler verkaufen wollen?

Da fand ich eher einen luftleeren Raum vor.

"Work-life-balance" war schon in Köln tot, Resilienz will niemand mehr hören - und das Thema "Gesundheit" wird gerade noch an einigen Ständen verzweifelt beatmet.

Und so gibt es wieder die vielen bunten Produkte, hinter denen doch immer Training steckt, ob nun Führungskräfte-Training mit Greifvögeln, oder singend durch Feuer laufen, ganz neu: Teamtraining mit Lego-Steinen.

 

Richtig wohltuend daher ein Axel Janßen zwischen all dem mit seinem Stand und dem puren Produkt von vernünftigem Coaching ohne Trallalla.

 

Ansonsten war es leer, viele leere Reihen bei den Vorträgen (siehe Fotos) und oft nur die Standbetreiber als Gäste an den Ständen.

Hostessen leisten sich nur noch die Jobportale, die aber wiederum mit ihrem Auftritt wie von einem anderen Planeten wirken.

Wer braucht bloß diese vielen Möglichkeiten online Stellen zu inserieren, bei der Bewerbersituation...?

Egal, ich war wieder dabei, hab diesmal keine neue Idee mitgenommen, aber freue mich auch wieder auf die nächste Messe, dann wieder in Köln.

Vielleicht auch wieder mit einem Thema.

 

Richtig Stimmung kam in Hamburg erst auf, als monster.de begann, Coctails mit Alkohol auszuschenken, aber da war ich auch schon ohne den Stoff benebelt.

be someone...

wenn Professor/innen vortragen...

Gestern und heute war ich Gast bei einer Tagung des "Bundesministeriums für Bildung und Forschung" zu dem Thema "Weiterbildung im Dialog-Potenziale nutzen, Perspektiven schaffen".

Die Versanstaltung war von sehr vielen Fachvorträgen geprägt, vornehmlich von renomierten Professorinnen und Professoren der Universitäten Berlin, München und Hamburg.

Für die werten Leser/innen meines Blogs möchte ich die Erkenntnisse der beiden Tage sehr kurz zusammenfassen:

  • wir haben auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Welt der "Zertifikatisierung" aufgebaut
  • Bildungsungewohnte sollten wenn möglich am Arbeitsplatz direkt qualifiziert werden
  • mit "lautem Denken" kann man seine metakognitiven Fähigkeiten entwickeln
  • Lassen sich persönliche Ressourcen wirklich über Checklisten erschließen?
  • Berufsberatung dämpft zumeist Erwartungen, statt sie zu fördern
  • Lüge ist keine Anerkennung (also nicht in Lob-Phrasen mit Kunden sprechen)
  • Mit dem Wissen wächst der Zweifel
  • im Alter kompensiert der Zugewinn an Erfahrung den Verlust an Wissen
  • das gewohnte "formale Lernen" tritt immer mehr hinter das "Erfahrungslernen" zurück ("Theories in use")

Viel wichtiger aber vielleicht folgende Erkenntnisse:

  • ProfessorInnen können nicht Powerpoint (teilweise ganze Aufsätze auf einer Seite, oder noch besser: "Das was ich in der Grafik meine ist der gelbe Punkt dort oben")
  • ProfessorInnen können nicht reden, ohne über Zahlen und Studien zu reden.
  • ProfessorInnen können nur schwerlich das Extrakt ihrer Erkenntnis verbalisieren.
  • ProfessorInnen können keine Zeiten im Vortrag einhalten, beißen sich an der ersten Folie fest und müssen dann in den letzten Minuten 38 andere Folien überspringen.

 

Aber: Catering, Raum und Gespräche waren super!

 

 

was war, was kommt (2013, 2014)

Neue Coaching-Räume

Zumeist coache ich direkt in den Räumlichkeiten meiner Kunden, oft auch in Hotels mit denen ich Partnerverträge habe.

Gerade Einzel-Coachings sind jedoch sehr schwierig in Firmen zu gestalten: Kollegen, die am Raum vorbeigehen, klingelnde Telefone und fehlende Distanz zu vielen Themen verlangen einen anderen Rahmen.

Hell, klar, warm und aufgeräumt – so sind meine neuen Räume in Rotherbaum, kleine Eindrücke gewinnen Sie hier

RÄUME

 

Motivations-Analyse

Als neues „Tool“ im Coaching konnte ich die Ausbildung zum „Experten für die Motivation-Potenzial-Analyse“ erfolgreich mit Zertifizierung abschließen.

Mehr zu dem Testverfahren und den Auswertungen und Einsatzgebieten unter:

http://www.motivation-analytics.eu

Meine Kundinnen und Kunden sind immer sehr gespannt, wenn ich von der Motiv-Analyse erzähle.

Ich denke es liegt an dem Hinweis: „Ihre Motive sind angelegt und unveränderbar, sie sind so wie sie sind, da können Sie nichts ändern“.

Das verbreitet zum einen eine gewisse Panik, aber auch Neugier. Das schöne ist ja auch, dass man (wenn man seine Motive erst mal kennt) eben doch einiges ändern kann. Nicht die Motive, aber das Leben mit Ihnen. Es ist wie ein Nebelscheinwerfer oder Scheibenwischer, der Durchblick ist keine Zauberei.

Ich verwende die Analyse auch oft in der Kundenakquise, dann verschenke ich den „log-in-Code“ für das Testverfahren, das Ausfüllen dauert dann auch nur 15 Minuten. Sprechen Sie mich gerne darauf an!

Ansonsten ist die Analyse in jedem Coaching eine schöne Sache, mit der die Phase „Ressourcen“ einen noch tieferen Sinn und Einblick bietet:

RESSOURCEN

 

Coaching-Comic

Seit langer Zeit trage ich die Idee in mir, den Ablauf meiner Coachings in Bildern darzustellen.

In dem Comic-Zeichner Andreas Pfeifle fand ich endlich den richtigen Partner. Über eine große Entfernung und über ein halbes Jahr hinweg gestaltete er für mich liebevolle und aussagekräftige Bilder. Das Ergebnis sehen Sie hier:

COMIC

 

Wissenschaftliche Untersuchung von Coaching

Ein Blick in Wikipedia unter dem Stichwort „Coaching“ zeigt auf, dass der fehlende Wirksamkeits-Nachweis eine echte Herausforderung ist.

Und so bin ich glücklich, 2013 an verteilten Coachings der Studie der „Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften" mitgewirkt zu haben.

WIRKSAMKEIT 

 

Für Kunden führte ich 2013 vor allem folgende Aufträge durch:

Einzelcoaching- Business

Dies ist immer systemisches Coaching unter z.B. Anwendung des St. Galler-Management-Modells, intensiv und einen Tag lang, dann aber mit guten alternativen Handlungsplänen und Ergebnissen für den weiteren Weg in der Firma.

 

Teamcoaching und Teamentwicklung

Hier durfte ich viele Teamtage begleiten. Von der morgendlichen Vorstellungsrunde bis zum Abschluss in gemeinsamer Aufbruchsstimmung - das sind immer intensive Tage, aber das Vertrauen und das gezeigte Engagement sind wunderbare Eindrücke.

 

Workshops zur Zusammenführung von Unternehmensteilen

Ob sie nun zusammenarbeiten wollen oder nicht, ich begleite diese intensiven Workshops gerne und halte die dort ausgetragenen Konflikte und ihre Lösungen für eine der produktivsten Formen, ein Unternehmen in die Zukunft zu führen.

 

Training Projektmanagement

Wichtige Prozess-Schritte erkennen, sich selbst organisieren, Ziele und Arbeitspakete festlegen und den Überblick behalten, darum geht es in meinen Tages-Seminaren. Motivierende Beispiele, es intensiv zu lernen: Elbphilharmonie, Flughafen Berlin...

PROJEKTE

 

Moderation von großen und kleinen Workshops

Menschen, die sich nicht oder kaum kennen, aber an einem gemeinsamen Thema arbeiten oder interessiert sind, führe ich durch einen erkenntnisreichen Tag. Es ist immer eine Herausforderung, so einen Tag für alle interessant zu halten.

Ich sage immer: „Wenn Sie hier eine neue und wichtige Erkenntnis mitnehmen, haben sie mehr gewonnen als an vielen anderen Tagen des Lebens.“

Mein Rekord 2013 waren 86 Menschen in einem Raum...

 

Projekt Ganztagsschulen

Seit 2013 sind fast alle Hamburger Grundschulen Ganztagsschulen. Ein Prozess, ganz ähnlich einer Fusion: Viele unterschiedliche Mitspieler, noch mehr „Mitreder“ und ganz viele Meinungen. Ich begleite Teamtage von Hortträgern im Nachmittag, führe Lehrer/Innen und Erzieher/innen, und somit den Vormittag und den Nachmittag in den Schulen, in ganztägigen Workshops zusammen.

Zudem biete ich Führungs-Coaching für die Leitungskräfte an, Mediation im schlimmsten Falle und begleite sogar Elternabende - eben dort, wo man nicht mehr miteinander sprechen kann.

Ich moderiere auch das gesamte Jahr 2014 das Netzwerk der Leitungskräfte der Kooperationskräfte im Ganztag.

http://www.hamburg.ganztaegig-lernen.de/veranstaltungen/netzwerktreffen-der-leitungskraefte-der-gbs-kooperationspartner

 

Neu im Programm sind Workshops, die ich gemeinsam mit einer Psychologin anbiete zum Thema „Umgang mit herausfordernden Kindern im Ganztag“.

 

Unterstützung in der Ausbildung zum Coach

Mein Coaching-Ausbildungsinstitut ist die erste Schule, in die ich gerne zurückkehre!

Zweimal durfte ich 2013 Axel Janßen durch Impuls-Vorträge unterstützen.

Zum einen zum Thema „Coaching-Praxis“ zum anderen zum Thema „Durchführung von Workshops und Teamcochings“.

Für mich bleibt immer das Gefühl, dass ich durch den Kontakt und die Hilfe bei der Lehre und Ausbildung „frisch“ bleibe und nicht in die Falle laufe, neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu verpassen und irgendwann nur noch in einem ganz eigenen Stil zu coachen.

http://www.systemische-coachausbildung.de

 

Outdoor Coaching mit großen Gruppen

Teamwippe und Vertrauensfall, das sind nur zwei Geräte, auf denen sie mal gestanden haben sollten.

Draußen mit Teams macht mir mehr Spaß als ich dachte. Vor allem wenn wir in einem wunderbaren Wald an einem wunderbaren See stehen.

Auch die Teams haben Spaß und ich achte darauf, dass auch noch etwas mehr hängen bleibt.

 

Team-Hotel

2014 wollen wir an den Start gehen: Norddeutschlands erstes Team-Hotel mit hauseigenem Seminarangebot. Maßgeschneidert auf die Räumlichkeiten und die wunderschöne Umgebung mitsamt dem Team-Erlebnis-Park, habe ich für ein Hotel ein Seminarangebot ausgearbeitet. Über 20 verschiedene Module, vom einfachen Teamtag über Workshops und Seminare bis hin zum walk&coach-Angebot mit Seeumrundung. Seien Sie gespannt! Mehr dazu bald in diesem Newsletter.

http://www.farchauer-muehle.de

 

Führungs- Coachings

Dieses Coaching wurde sehr häufig nachgefragt. Themen sind sehr oft:

-ich bin aus einem Team heraus Leitung geworden, wie werde ich als solche akzeptiert?

-ich fühle mich beim Führen nicht wohl

-ich führe unter schlechter Führung

-ich traue mich nicht zu führen

Die Praxis zeigt: Alles kein Beinbruch und anhand von meinen verwendeten Modellen zu hinterfragen und einzuüben.

 

Was kommt 2014...

Das Schöne ist: Vieles weiß man ja noch nicht und gut geplant hilft auch sehr wenig.

Dennoch, was wäre ein Coach ohne Ziele?

Sehr gerne will ich weiter in der Ausbildung zum Coach unterstützen, Menschen in ihren Veränderungen begleiten und Teams in eine gute gemeinsame Zukunft führen.

Zukunft Personal 2013 in Köln

Nicht nur für Computer, Autos oder Bücher gibt es Messen, auch für Personal!

Und die größte Europas findet einmal im Jahr im Herbst in Köln statt.

Messe ist vor allem körperliche Belastung: Eine Blase aus künstlichem Licht und künstlicher Luft, alle 5 Meter ein Werbekugelschreiber im Gesicht und nach 10 Minuten 50 Kilogramm Prospekte an der Schulter.

Eine Halle nur für E-Recruiting, so groß die Stände auch gebucht wurden, es weht ein Hauch von Vergangenheit durch die Gänge.

Eine Halle für uns, die Coaches und Trainer, deren Verbände und die Horden der Team-Unterhalter und Team-Bulider.

Da gibt es die "Drei Teamöre", "Team-Sing", "Team-CSI" und Methoden über Methoden. Hier und da riecht es nach altem Wein in neuen Schläuchen.

Die aktuellen Trend-Themen: "Generation Y" und "corporate health", was noch vor kurzem "work-life-balance" hieß. Einen gewissen Eindruck konnte ich an einem "Generation Y"- Stand mit der Anmerkung hinterlassen, dass ich mich in der Praxis bereits mit der "Generation Z" beschäftige.

Eine Halle dann noch mit allen die gerne auch am Personal verdienen: Hotels, Reisen und sogar die "Weight Watchers" waren da.

Meine Highlights waren die "Feedbackmaschine", die zukünftig neben jeder Stempeluhr hängen sollte, aber auch die "Massagefee".

Sie ist ein gebogener Plastikstab und dient der Rücken-Selbstmassage.

Wir haben es zu Hause ausprobiert, das geht auch gut mit einem Kleiderbügel.

Dennoch: Ich habe mir von allem das Beste gemerkt und werde es hier und da in meine Arbeit einfließen lassen.

Als ich dann abends in eine Kölsch-Kneipe einkehrte, schockte mich der Wirt mit der Begrüßung "komm rein, Du Messegesicht". Man erkennt uns.

Nächstes Jahr bin ich natürlich wieder dabei.

Ein weißes Blatt Papier

In den vergangenen zwei Tagen fand in Hamburg die "Personal-Nord 2013" statt, eine Messe rund um all das , wofür HR Geld ausgeben darf oder soll.

 

Ein Rundgang zeigt, wie bunt das Verständnis rund um das Thema "Personal" ist: Von todsicheren Türschließsystemen, Zeiterfassungsscannern, Massagesesseln, Tagungshotels, Online-Job-Portalen, digitalen Personalakten, Spaßtrainern, Beachcenter, Talentscouting-App, Firmenfitness bis zum Holz hacken...da frage ich mich, wie man im Bereich HR den Überblick behalten will, was verwendbar ist.

 

Bei so manchem Stand erschließt sich auch nach eingehender Beratung nicht das angebotene Produkt, aber das mag auch an mir selbst liegen. Dafür gibts dann aber auch einen Kugelschreiber und Gumibärchen.

 

Die Coachingbranche war auch da: Puzzle-Painting, Stunt-Choreographie, Action-Painting und vor allem ein ungeahnter Jonglage-Boom, von dem ich dachte, er sei Ende der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts erloschen.

Zitat: "Sie glauben gar nicht, was das für ihr Coaching bringt, wenn sie da drei Bälle auf den Tisch legen."

Nun gut.

 

Erhellend, wie so oft, ein Vortrag aus der St. Gallen-Ecke.

Das Schicksal aller Jobdescriptions/Stellenbeschreibungen?

Sie sind veraltet, nicht gepflegt und passen ohnehin nicht.

Daher ist die moderne Description ein weißes Blatt Papier.

Mehr nicht. Auszufüllen per Hand vom Mitarbeiter selbst.

Das ist aktuell und leicht zu pflegen. Darauf einige wenige Fragen, wie:

Was machen Sie hier?

Was brauchen Sie dafür?

Was würden Sie gerne machen?

Perfekt.

Vom Sein zum Tun

"Das Gesagte lässt sich unter keinen Umständen von demjenigen trennen, der etwas sagt."


"Niemand vermag einen priviligierten Zugang zu einer externen Wirklichkeit zu beanspruchen."*

 

Diese beiden Sätze des berühmten Neurobiologen Humberto Maturana sind für mich über die vergangenen Monate zu Überschriften meines Coaching- Verständnisses geworden. In einer Welt voll Lösungen und Diagnose, Zauberstaub und Wundermethoden, Hochgeschindigkeits- Heilung mit Minimal-Aufwand und ohne Schmerzen, zeigen Sie für mich deutlich, woran es mangelt:

Menschen, die keine Idee und Lösung haben, keine Diagnose und schon gar nicht eine Therapie. Aber gerade so "nackt" sollte man in der Arbeit mit Menschen auftauchen. Jedes andere Vorgehen hinterlässt eine gedeutete Welt, die sich für den Moment möglicherweise gut und sicher anfühlt, aber wehe der Coach verlässt den Raum. Deutungsloses Zuhören und wertschätzendes Organisieren des eigenen Denkens ohne jeden Eingriff. Das enttäuscht sicherlich alle, die glauben es gäbe Wunderwaffen, aber hinterlässt nach Begegnung Menschen, die aus sich selbst heraus gedacht haben und in ihrer Welt Handlungen entwickeln, die in diese Welt auch passen. Ein guter Coach ist also relativ unwissend.

 

*(Maturana, Pörksen "Vom Sein zum Tun", Heidelberg 2008, 2. Auflage, S. 24)